Hallo und Herzlich Willkommen,
heute werde ich euch mal wieder keinen speziellen Film vorstellen, sondern auf eine Sache eingehen, die mir, unter der Woche, aufgefallen ist. Ich habe den Film "Red Dawn" im Kino gesehen. Vorhersehbares, actionlastiges Popcornkino mit Chris Hemsworth. Dieser Film ist, meiner Meinung nach, für Menschen außerhalb der USA schlicht und ergreifend nicht geeignet. Es handelt sich um eine Art Kriegsfilm, in dem amerikanische Staaten von Nordkoreanischen Truppen eingenommen werden. Eine Gruppe Jugendlicher, unter der Leitung von Chris Hemsworth, leisten als eine Terrororganisation Widerstand. Natürlich ist diese Gruppe zum Ende hin so erfolgreich, dass sie einen signifikanten Schlag gegen die Besatzungsmacht erzielen können.
Gerne bin ich auch mal für einen Actionfilm, bei dem man nicht unbedingt groß nachdenken muss. Solange er mich mitreißen kann und spannend gemacht ist, kann ich auch da richtig mitfiebern. Was mich an Red Dawn aber so stört ist, wie schon im Titel erwähnt, Amerikas Sicht auf die Welt und vor allem auf sich selbst, die mir aufgezwungen wird. Dass das so ist, sieht man schon an der ersten eigentlichen Szene des Films. Es ist ein typisches Footballspiel, bei dem uns der Quaterback vorgestellt wird. Ein typischer Junge, der mit einer Cheerleaderin zusammen ist und die Hauptrolle des Films einnimmt. Hierbei handelt es sich um den jüngeren Bruder von Chris Hemsworth, names Matt Eckert. Chris nimmt die Rolle von Jed Eckert ein. Clevere Namensvergebung. Die beiden Brüder verstehen sich anfangs nicht besonders gut, nach dem Tod ihrer Mutter scheint Jed wohl in die Armee geflohen zu sein. Er ist ohnehin nur für ein paar Tage zu Besuch, er wartet auf seinen nächsten Einsatz. Nun ja, Tags darauf landet die Armee Nordkoreas mit Fallschirmen in der Stadt, wie auch in etlichen anderen Gebieten der USA und besetzten, relativ widerstandlos, große Teile des Landes. Nur ein paar Jugendliche können sich vorerst in den Wald zurückziehen. Diese Gruppe wird dann von Jed Eckert mal schnell militärisch ausgebildet und macht es sich zum Ziel die Nordkoreaner zu schwächen. Anfangs gelingt ihnen das in Form von Bombenanschlägen, später erkennen sie dann, dass sie irgend so ein besonders wichtiges Kommunikationsmittel beschaffen müssen, da durch ein EMP die Elektronik der Stadt lahmgelegt ist. Einer der beiden Brüder stirbt bei der Flucht und am Ende des Filmes sieht man den Anderen vor einer großen Menge Aktivisten stehen und eine Rede halten.
Bis zum Tod des Bruders hin ist alles vorhersehbar. Vorhersehbarkeit ist ja nicht so schlimm, hier ist der Film aber auch furchtbar schlecht gemacht. Weitaus schlimmer als die Vorhersehbarkeit finde ich die Unglaubwürdigkeit von Red Dawn. Ich habe jede Entscheidung der Widerstandskämpfer aber auch der Nordkoreaner angezweifelt und bin einfach fest der Meinung, dass dies kein schlüssiges Handeln ist, wie es im Kriegsfall an den Tag gelegt werden würde. Und diese Tatsache, gepaart mit Amerikas Idealen, die mir hier Stück für Stück aufgezeigt werden, machen für mich diesen Film einfach nicht sehenswert. Anfangs habe ich mich gefragt, ob das Amerikas Weg ist, mit den aktuellen politischen Geschehnissen umzugehen. Noch vor der Footballszene werden reale Bilder von Barack Obama oder auch Hillary Clinton gezeigt, die zum Beispiel auf die Finanzkrise in Europa eingehen. Danach beginnt der Film in die Zukunft zu blicken, das wird so real wie möglich gehalten. Hier kündigt der Nordkoreanische Diktator zum Beispiel einige Nicht-Angriff-Pakte und verbündet sich mit Amerikas Lieblingsfeind, Russland. Als Fädenzieher spielt dieser Urfeind auch in diesem Film eine kleine Rolle. Vielleicht möchte die Filmindustrie ja auch auf ein drohendes Unheil vorbereiten. Oder es ist ein Propagandafilm, der hin und wieder mal die Bevölkerung auf Amerikas wahre Feinde hinweisen muss. Außerhalb der USA macht man sich hier aber wirklich lächerlich. Von allen Freunden, die mit mir im Kino waren, kam die gleiche Reaktion. Dieses Werk ist für unsere Augen wohl nicht geschaffen gewesen.
Dies ist aber nicht der einzige Film, auf den ich in letzte Zeit zurückblicken kann, der von Patriotismus nur so überquillt. "Act of Valor" oder "Green Zone" sind eindeutig vom selben Schlag. Oftmals sind es eben die aktuellen Kriegsfilme der USA, die sich dieses Leitbild zum Thema machen.
Was dann am Ende als Film heraus kommt erscheint wohl oft als Nebensache. An Fans wird es solchen Filmen wohl nicht mangeln, denn schließlich reicht es, um Jahr für Jahr dieses Thema zu behandeln und auch eine Menge Geld zu investieren.
Zum Schluss noch ein kleines Spiel, wenn ihr durch Zufall im Kino in einem dieser Filme gefangen seid. Macht euch mal den Spaß und zählt die amerikanischen Flaggen, die man so im Hintergrund sehen kann.
TomBombadil
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