Hallo und Herzlich Willkommen,
zu meinem sechsten Eintrag rund um die Welt des Films. Dieses Mal habe ich einen Film aus einem eher außergewöhnlicheren Filmgenre gewählt. Es handelt sich um den Dokumentarfilm "Senna". Dieser Film beschreibt das Leben und vor allem die letzten zehn Jahre des legendären Formel 1-Piloten Ayrton Senna, bis zu seinem tragischen Tod durch einen Rennunfall.
Regisseur Asif Kapadia verwendet in diesem Film ausschließlich Material zur Zeit Sennas, ohne dasss er selbst aufgenommen hat. Die typischen, ich nenne sie mal, "Zeitzeugenaufnahmen" sind hier nicht wie gewohnt vor der Kamera. Kapadia lässt hier Größen wie Alain Prost zu den Bildern sprechen, ohne dass sie selbst sichtbar sind. Neben Prost hört man noch die Stimmen von Sennas Familie und von Ron Dennis, sowie Frank Williams.
Der Film zeigt zu Beginn, Senna in seiner jungen Karriere als Kartfahrer. Nachdem er dort ziemlich erfolgreich gefahren ist und auch in weiteren Motorsportklassen auf sich aufmerksam machen konnte, gelang er schließlich über den Rennstall Toleman in die Formel 1. Seine Karriere bei Toleman ist jetzt nicht von Siegen und Kämpfen um die Meisterschaft geprägt, dies wird aber dadurch erklärt, dass der Wagen von Toleman kein Siegerauto ist. Nur ein Rennen wird besonders hervorgehoben. Beim Großen Preis von Monaco wird das Rennen von starken Regenfällen begleitet, viel Fahrer werden in die Knie gezwungen, nur nicht Senna. Er fährt ein fantastisches Rennen bei dem er eine Formel 1 Größe nach der anderen überholen kann, bis er sich auf den zweiten Platz hervorgearbeitet hat. Nur noch der damalige Meisterfahrer Alain Prost ist vor ihm. Bevor Senna jedoch auch ihn überholen kann wird das Rennen aufgrund des starken Regens abgebrochen. Doch der eigentliche Sieger ist Senna, der hier für sich Werbung bei den Toprennställen der Formel 1 gemacht hat. So kommt es auch, dass er nach kurzer Zeit zu Lotus wechselt. Ein Team, welches weltmeisterfähig ist. Nach zwei Jahren bei Lotus, wo er kein Weltmeister wurde, beginnt nun die steile Karriere des Ayrton Sennas, mit dem Wechsel zu McLaren. In dem Topteam der Formel 1 gibt es nur noch einen richtigen Konkurrenten. Es ist sein eigener Teamkollege Alain Prost. Erst noch als Dreamteam gefeiert beginnt sich langsam aber sicher ein Pfahl zwischen die beiden Fahrer zu schieben, der zu einem harten Konkurrenzkampf und vor allem zu spektakulären Duellen um die Meisterschaft führt. Senna schwingt sich zur Nummer 1 auf und Prost verlässt frustriert das Team, wechselt zu Ferrari. 1992 bekommt es Senna mit einer neuen Bedrohung zu tun. Williams stellt ein Auto vor, welches technologisch gesehen den anderen Teams weit überlegen ist. Zwei Jahre lang fährt Senna zwar überragend aber einem schlicht und ergreifend besseren Auto hinterher. 1994 entschließt er sich selbst zu Williams zu wechseln. Doch in diesem Jahr wird beschlossen, dass Williams den technologischen Vorteil verlieren sollte und die besseren Systeme nicht mehr nutzen darf. Somit sieht sich Senna zwei Problemen gegenübergestellt. Zum einen muss er sich an ein neues Auto und ein neues Team gewöhnen, zum anderen ist dieses Auto der Konkorrenz nicht mehr überlegen. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Es kommt in dieser Saison oft zu Drehern und kleineren Unfällen bei Senna. Beim Großen Preis von Imola bricht dann das Auto unkontrolliert in eine Metallwand und Senna verunglückt dabei tödlich. Der mittlerweile zum Weltstar aufgestiegene Ayrton Senna wird am Ende des Films, begleitet von einer riesigen Menschenmasse, beerdigt.
Obwohl es sich hierbei um einen Dokumentarfilm handelt, ist dieser Film stellenweise spannender als so mancher Spielfilm. Die große Rivalität mit Alain Prost wird sehr gut herausgestellt und auch der Tod am Ende des Films wird sehr emotional bearbeitet. Wir haben es hier mit mehr als einer schlichten Dokumentation zu tun. Der Film wirkt nie langweilig, sondern begeistert über die volle Laufzeit. Dadurch, dass die Bilder nie von Interviews oder dergleichen unterbrochen, sondern aus dem Hintergrund kommentiert werden, kann man voll und ganz dem Filmfluss folgen und wird mit allerhand interessantern Dialogen und Informationen versorgt. Ich selbst bin kein großer Formel 1 Fan oder würde von mir behaupten, dass ich diesen Rennsport verfolge. Trotzdem hat mir dieser Film außerordentlich gut gefallen und ich kann ihm jeden Empfehlen, der diesem Thema nicht völlig abgeneigt ist. Besonders interessant fand ich auch Sennas Weltansicht und seine Einstellung dem Profirennsport gegenüber. Musikalisch wird der Film auch von einem gelungenen Soundtrack begleitet, der seinen Höhepunkt in einer Urlaubsszene nach einer gewonnenen Weltmeisterschaft hat. Ich wäre froh, wenn es mehr Dokumentationen wie diese gibt, die übrigens auch der Siegerfilm auf dem Sundance Filmfestival 2011 wurde.
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