Sonntag, 31. März 2013

Liebe

Hallo und Herzlich Willkommen,

ich wünsche meinen wirklich zahlreichen Lesern ein schönes Osterfest. Heute werde ich euch den Gewinner des Oscars für den besten fremdsprachigen Film vorstellen. Hierbei handelt es sich um Liebe von Michael Haneke. Dieser Film erzählt die Geschichte über ein gealtertes Paar und die letzten Monate der Ehefrau. Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben.
http://images.weltrecords.de/img/cover/000/001/161/000001161382.jpgFür Regie und Drehbuch ist Michael Haneke verantwortlich. Ein weiteres Werk von ihm, welches die "Goldene Palme" von Cannes gewann ist "Das weisse Band". Ebenfalls ist mir "Funny Games U.S." ein Begriff. Männlicher Hauptdarsteller ist Jean-Louise Trintignant. Von ihm kenne ich persönlich zugegebenermaßen jetzt nichts, allerdings sind Filme mit ihm zum Beispiel "Der Lügner" und "Z". Er spielt einen Musikprofessor und den Ehemann Namens Georg. Die weibliche Hauptrolle übernimmt Emmanuelle Riva, die für ihre Rolle mit einer Oscarnominierung bedacht wurde. Sie wirkte vorher viel im Theater mit und auch sie kenne ich nicht näher. In ihrer Rolle der Anne spielt sie ebenfalls eine Musikprofessorin.
An sich möchte ich inhaltlich über diesen Film gar nicht so viel preisgeben, da er mit der einen oder anderen Szene auf jeden Fall überrascht und die Erwartungshaltung durchkreuzt. Meiner Meinung nach sollte man diesen Film ohne Hintergrundinformationen schauen, da man nur so Zugang zu den Schlüsselszenen erhält. Dennoch werde ich euch kurz erzählen um was es geht. Georg und Anne sind beide schon in hohem Alter. Ich bin mir nicht sicher, ob das Alter im Film erwähnt wird, ich schätze sie aber mal auf 70 - 80. Der Film beginnt mit einer Szene in der Polizisten in ein Haus eintreten und ein abgeschlossenes Zimmer finden. Nachdem sie die Tür aufgebrochen haben sehen und vor allem riechen sie die verstorbene Anne, die auf ihrem Bett liegt und herausgeputzt mit Blumen und einem Sonntagskleid bekleidet ist. Dann machen wir einen Zeitsprung und wir erleben die beiden Protagonisten bei einem Klavierkonzert. Wie sich später herausstellt handelt es sich bei dem Künstler um einen von Annes ehemaligen Schülern. Am nächsten Morgen sitzen Anne und Georg am Frühstückstisch und essen zusammen. Mitten im Gespräch beginnt Anne nicht mehr zu reagieren. Bei allem was Georg versucht bleibt sie ohne Reaktion. Sie starrt nur vor sich ins Leere. Er öffnet den Wasserhahn, befeuchtet ein Tuch und kühlt ihre Stirn und ihren Nacken. Da all seine Mühe vergebens ist geht er ins Schlafzimmer um sich anzukleiden damit er Hilfe holen kann. Da hört er, dass der Wasserhahn ausgestellt wird und Anne sitzt wieder ganz normal am Tisch und fragt ihn, weshalb er das Wasser an lässt. Da beide die Situation nicht begreifen gehen sie zu einem Arzt und dieser erkennt, dass eine Halsschlagader von Anne ein wenig verstopft ist und durch eine kleine Operation gereinigt werden kann. 5% der Operationen gehen schief... wie in diesem Fall. Wir machen einen Zeitsprung und sehen, dass Anne zurück nach Hause kommt und halbseitig gelähmt, sowie an einen Rollstuhl gebunden ist. Der Film dreht sich zu einem großen Teil um ihren weiteren körperlichen Verfall und Georg Bemühungen sie, so gut es geht, alleine zu Pflegen, da er ihr schwören musste, niemals wieder mit ihr ins Krankenhaus zu gehen. Die wird zu einer sehr dramatischen und strapazierenden Belastungsprobe für ihre Beziehung in der Georg wirklich optimistisch alles dafür tut, dass es Anne gut geht und sie versorgt ist.
Zuallererst muss ich bei diesem Film auf das Ende eingehen. Dieser Film hat, ebenfalls wie "Das weisse Band" einfach nur ein unverschämtes, offenes Ende. Es ist als würde ich jetzt einfach mitten im Satz aufhö.......... Seht ihr was ich meine? Das ist kein offenes Ende, meiner Meinung nach ist das Unvollständigkeit. Das gefällt mir leider gar nicht. Dennoch muss ich sagen, dass es sich hier um einen ziemlich dramatischen Film handelt und es ist sehr belastend der Handlung und dem Verfall von Anne weiter zu folgen. Im späteren Verlauf des Filmes verliert sie die Fähigkeit zu sprechen und spätestens ab da hat dich einfach das Mitleid gepackt. Es bleibt einem jedoch nichts weiter übrig als diese Talfahrt bis zum grausamen Ende zu begleiten. Das Werk geht auf die aktuelle Lage der Krankenpfleger ein, hier wird Anne nämlich von einer Frau umsorgt, der man Brutalität und Grausamkeit in jeder Bewegung ansehen kann, die ihren Job auch nicht sehr lange behalten wird. Schlimm finde ich, wie Georg, der die Aufgabe übernimmt sich um seine Frau zu sorgen, mit einer Güte und einer Lebenskraft ihr überall hilft, wobei sie, je weiter der Film voran schreitet, immer mehr ihren Tod herbeisehnt und das auch immer wieder andeutet. Er macht es sich zu seiner Aufgabe seiner Frau zur Seite zu stehen und setzt sich dabei auch über die Grenzen des Gesetztes hinweg. Das wirklich Dramatische an diesem Film ist eine Szene gegen Ende. Dieser Film arbeitet die ganze Zeit auf einen Punkt hin, der euch, wenn er da ist, einfach nur überraschen und schockieren wird.
Dieses wirklich bewegende Werk hat meiner Meinung nach eher den Oscar als bester Film verdient als Argo. Ich habe jetzt abgesehen von Life of Pi und Silver Linings jeden nominierten Film gesehen und tendiere zu Lincoln oder Django Unchained als bester Film des Jahres doch auch Liebe ist ein exzellenter Film über die Liebe, das Leben und den Tod.

TomBombadil

Dienstag, 12. März 2013

Lincoln

Hallo und Herzlich Willkommen,

die Road to Oscar - auch nach den Oscars! Leider muss ich gestehen, dass es viel zu lange her ist, seitdem ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe. Sorry dafür! Sicherlich habt ihr genau so interessiert die Oscarverleihung verfolgt, wie ich. Dieses Jahr habe ich es mir zum Ziel gesetzt, jeden Film zu schauen, der einen wichtigen Oscar gewonnen hat. Ich arbeite mich Stück für Stück voran und bin gestern bei Lincoln angelangt. Steven Spielbergs, mit 12 Academy Awards nominiertes, Meisterwerk über die letzten Monate des amerikanischen Bürgerkriegs und vor allem Lincolns vehementer Kampf für die Befreiung der Sklaven in Amerika. Dieser Film ist ab 12 Jahren freigegeben.
http://www.youbringthepopcorn.com/wp-content/uploads/2013/01/Lincoln-Movie-Poster.jpgWie ich gerade schrieb, führt hier niemand geringeres als Steven Spielberg Regie. Filme von ihm, die eigentlich jeder einmal gesehen haben sollte sind "Schindlers Liste", "Der Soldat James Ryan", "Der weiße Hai", "Jurassic Park" oder "Jäger des verlorenen Schatzes".  Das war nur ein kleiner Auszug aus seinen wahrhaftig grandiosen Werken. Der Hauptdarsteller ist Daniel Day-Lewis. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von ihm vorher nie etwas gehört habe, jedoch wurde im Vorfeld einiges über seine brilliante Leistung in dem Film geschrieben. Gleich heute habe ich mir "There will be blood" gesichert, hier gewann er einen Oscar, wie auch in "Mein linker Fuss". Zusammen mit Lincoln befinden sich nun drei Oscars für den besten Hauptdarsteller in seinem Besitz. Damit ist er absolute Spitzenklasse. Dieser Film hat wirklich eine Vielzahl von mitwirkenden Schauspielern, dazu gehören zum Beispiel noch Joseph Gordon-Levitt den man aus "Inception" kennt oder auch Tommy Lee Jones, bekannt aus "Man in Black" wie auch "Auf der Flucht". Sally Field nimmt die Rolle von Lincolns Ehefrau ein und ihr kennt sie vielleicht aus "Ein Platz im Herzen" oder "Forrest Gump". Ich würde sagen, damit habe ich erst einmal genug über die mitwirkenden Schauspieler gesagt.
Der Film handelt vorrangig über Abraham Lincolns Bemühungen den 13. Verfassungszusatz einzuführen, der die Sklaverei verbieten soll und spielt während des amerikanischen Bürgerkrieges. Der Senat hat dem Zusatz schon zugestimmt und jetzt benötigt Lincoln noch eine Zweidrittelmehrheit im Repräsentantenhaus. Angesiedelt ist der Film in Lincolns zweiter Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Um die Mehrheit der Stimmen zu erhalten scheut Lincoln auch nicht davor, die Repräsentanten mit guten Jobs und Positionen zu ködern. Doch er muss sich beeilen. Die Südstaaten sind stark kriegsgebeutelt und stehen kurz vor der Kapitulation. Das klingt ja jetzt auf den ersten Blick erst einmal gut. Es ist aber so, dass die meisten Nordstaatler nur die Befreiung der Sklaven dulden um dem Krieg ein Ende zu setzten. Wenn aber der Krieg auch so beendet wird, dann können ja die Sklaven gerne Sklaven bleiben. Na super. Ich schätze mal ich spoiler euch nicht, wenn ich sage, dass es Lincoln mit viel Raffinesse und Geschick schafft den Verfassungszusatz durchzusetzen, bevor der Krieg endet. Im Film erfährt man aber auch viel von Abraham Lincolns familiärer Situation, wie zum Beispiel sein jüngster Sohn, der seinem Vater sehr am Herzen liegt oder sein ältester Sohn, der unbedingt zur Armee will. Gegen den Willen seine Eltern. Aber auf von einem dritten Kind, das leider verstarb. Die Beziehung mit seine Ehefrau wird ebenfalls thematisiert und ist wohl nicht immer die harmonischste gewesen. Alles in allem füllt das Material 150 eher dialoglastige Minuten.
Im unmittelbaren Vorfeld stand der Film wohl stark in der Kritik, da er nicht immer historisch korrekt ist. Das ist arm. Wir schauen hier keine Dokumentation. Dem einen oder anderen mag es vielleicht so ergangen sein, da die Schauspieler hier rundum einen makellosen Job machen. Nichts desto trotz ist Lincoln aber ein Spielfilm und da ich mich jetzt nicht unbedingt Bürgerkriegsspezialist nennen darf, auch wenn ich das natürlich furchtbar gern würde, kann ich jedem unvoreingenommenen Menschen versichern, die ach so schrecklichen Fehler fallen selbstverständlich nicht auf. Ich habe den Film vorrangig aus einem Grund geschaut. Oscar für den besten Hauptdarsteller. Nein, ich bin keiner der Menschen, denen nur Filme gefallen, welche mit Preisen ausgezeichnet sind, dann müsste ich das Regal mit meinen Lieblingsfilmen stark umräumen, allerdings bin ich sehr daran interessiert, welche Leistung als die Beste des Jahres gilt. Und hier war Daniel Day-Lewis fantastisch. Überhaupt die ganze Person Lincoln wurde fantastisch rüber gebracht. Diese Begeisterung hatte ich in der Form zuletzt nur bei Christoph Waltz in Inglourious Basterds oder Django Unchained gehabt. Es fasziniert einfach nur dem Charakter zuzusehen. Ich weiß jetzt nicht, ob Lincoln in Wirklichkeit so ein Geschichtenerzähler war, der zu jeder Situation eine passende Geschichte kannte, doch hier kommt es einfach sympathisch und beruhigend rüber. Jede Bewegung und Gestik ist einfach glaubhaft. Beispielsweise das Händefalten oder die sachten und langsamen Bewegungen Lincolns. Daniel Chamäleon. Als wäre er eine andere Person. Abraham Lincoln muss wohl eine ziemlich beeindruckende Person gewesen sein. Wenn ich da an Georg Bush denke... Ich frage mich die ganze Zeit ob Politik früher wirklich so viel spannender und glaubwürdiger war als heutzutage. Möglicherweise bin ich aber auch einfach nur Nostalgisch.
Lincoln ist ein dialogreicher Film, was mir sehr gut gefällt. Mir war hier auch nicht langweilig da sich gerade im Repräsentantenhaus epische Wortgefechte geliefert wurden, die sehr amüsierend waren. Für Menschen, denen das dennoch zu langweilig ist schlage ich dann wohl eher einen anderen Film vor. Ach ja, gewonnen hat der Film 2 Oscars. Bestes Szenenbild und, wie erwähnt, Bester Schauspieler.

TomBombadil

Sonntag, 24. Februar 2013

Moonrise Kingdom

Hallo und Herzlich Willkommen,

heute ist Supersonntag - Double Feature. Das bedeutet ihr bekommt gleich zwei Filme von mir vorgestellt. Grund ist wohl einfach, dass ich letzte Woche nicht dazu kam. Nun stelle ich euch Wes Andersons Moonrise Kingdom vor. Die Geschichte eines jungen Liebespaares auf der Flucht.
http://www.dvdsreleasedates.com/covers/moonrise-kingdom-dvd-cover-08.jpgDas Drehbuch dieses oscarnominierten Films schrieb Wes Anderson, der auch gleichzeitig Regie führte. Die wohl bekanntesten Darsteller des Werkes sind Edward Norton, bekannt durch "Fight Club" oder "American History X" als Scout Master Ward, Gruppenführer des Pfadfindercamps Ivanhoe. Dann ist da noch Bruce Willis ("Stirb langsam", "Sin City", "Pulp Fiction") der einen Polizisten spielt und Bill Murray, bekannt aus "Und täglich grüßt das Murmeltier" als Vater der Außreißerin Suzy. Als weibliche Nebendarstellerin ist Tilda Swinton, Oscarpreisträgerin durch ihre Rolle in "Michael Clayton" als das personifizierte Jugendamt zu nennen.  Der Film erschien letztes Jahr im Kino, ist eine Komödie und kostet bei Amazon einfach mal als Blue Ray fünf Euro weniger als auf DVD... Ach ja und er ist ab 12 Jahren freigegeben.
Moonrise Kingdom spielt auf einer kleinen Insel ohne festes Straßennetz. Suzy Bishop lebt mit ihren drei jüngeren Brüdern und ihren Eltern zusammen in einem zugegebenermaßen ziemlich schönen Haus. Doch sie ist unglücklich weil sie keine Freunde hat und glaubt, dass ihre Eltern sie für schwer erziehbar halten. Auf der anderen Seite der Insel ist das Pfadfindercamp Ivanhoe. Geleitet wird es von Edward Norton, der seine Schützlinge nicht immer im Griff hat. Sam Shakausky, genau wie Suzy 12 Jahre alt, ist der unbeliebteste Junge in der Truppe und eines Tages beschließt er zu flüchten. Er hat Suzy bei einer Theateraufführung ein Jahr zuvor kennengelernt und von da an waren sie Brieffreunde. Zusammen haben sie beschlossen die Insel zu verlassen und ein neues Leben anzufangen. Er packt seine Sachen und durchquert die gesamte Insel bis er am Ende auf die wartende Suzy trifft. Sie schlagen sich zusammen durch und beginnen sich schnell gegenseitig zu mögen und einander zu vertrauen. Währenddessen ist die halbe Insel auf der Suche nach ihnen, angeführt von Suzys Vater und dem Polizisten Captain Sharp. Als Sam und Suzy von der Pfadfindergruppe gefunden wurde kommt es zur Auseinandersetzung. Der Camphund wird leider mit einem Pfeil erschossen und Suzy rammt ihre Linkshänderschere in den Rücken von einem der Jungen. Ihre Flucht geht noch ein wenig weiter, bis sie eines morgens gefasst werden. Suzy muss zurück zu ihrer Familie und Sam, der bei Pflegeeltern lebt, muss wohl ins Jugendamt, da diese ihn nicht mehr zurück haben wollen. Vorher lebt er aber noch eine Nacht bei dem Polizeichef. Da es heißt, dass Sam beim Jugendamt mit einer Schocktherapie behandelt werden soll beschließen die Pfadfinder, ohne das Wissen von Edward Norton, Sam und Suzy von der Insel zu schaffen. Unter dem schlimmsten Unwetter seit Wetteraufzeichnung kommt es in einer Kirche, der Evakuierungsort, zum Showdown. Wie der Film ausgeht verrate ich euch hier wie so oft natürlich nicht.
Diese Komödie lebt von ihrer Situationskomik. Und wie! Man hat eigentlich ständig etwas zu lachen oder zu kichern. Beispielsweise befiehlt Edward Norton seinen Pfadfindern die Suche nach Sam. Da die Kinder aber wissen, dass er sein Luftgewehr dabei hat sind die ja nicht so bescheuert und jagen ihn unbewaffnet. Also schnappt sich jeder das was er finden kann. Da kommt einer mit einem Baseballschläger, der am Kopf mit Nägeln verstärkt wurde. Ein andere Junge nimmt zwei Äxte mit und so weiter. Es sind die Details, die diesen Film so sympathisch machen. Sehr auffällig ist auch der Stil, mit dem die meisten Szenen des Film gedreht wurden. Die Kamera wird sehr akkurat eingesetzt und es werden oft lange, langsame und geradlinige Fahrten aufgenommen. So ist das zu Beginn des Films der Fall. Da wird einmal Suzys Familie zu Hause vorgestellt. Die Kamera fährt sehr geradlinig und kantig durch das Haus und fängt alles in einer Szene ein. Wenn ihr den Film schaut werden ihr es auch sofort bemerken. Außerdem hat dieser Film ausgesprochen schöne Farben. Bis auf die Unwetterszene ist alles sehr hell gehalten sehr knallig in den Farben. Das Ganze ist dann auch sehr hübsch gefiltert, der Film hat irgendwie einen leichten gelbstich, glaube ich. Das macht ihn dann auch so hell. Allgemein wirkt dieser Film eher etwas traum- oder fabelhaft. Die Campingzelte der Pfadfinder sind alle exakt parallel zueinander angeordnet und das ist nur eines von vielen Beispielen für die sehr symmetrische Welt des Wes Anderson. Diesen Film empfehle ich jeden, der eine schöne Komödie sehen möchte, bei der er sich nicht vor tragischen oder schlimmen Szenen in acht nehmen muss. Der Film ist ab 12, weil er wohl in ein oder zwei Szenen doch ein wenig über die Strenge schlägt, was dann ein kleines Kind nicht unbedingt sehen muss aber keine Angst, man muss hier nichts befürchten.
Eine kurze Anmerkung noch: Heute Abend ist die Oscarverleihung, der ich schon entgegen fiebere. Ich bin sehr gespannt ob meine Favoriten die eine oder andere Trophäen gewinnen werden.

TomBombadil

Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

Hallo und Herzlich Willkommen zurück,

vorgestern habe ich einen Arthausfilm geschaut, der 1981 gedreht wurde und die Zuschauer tief schockiert hat. Dies liegt daran, dass das Sozialdrama auf einer wahren Geschichte beruht. Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo ist die Geschichte von eben dieser Christiane, die schon mit 14 Jahren der Heroinsucht verfiel und zum finanzieren dieser Sucht auf dem Strich anschaffen ging.
http://images.buch.de/img-adb/71/02/18077102-00-00.jpgProduziert wurde dieser Film von Bernd Eichinger. Das Werk basiert auf der Arbeit zweier Stern Reporter, die Christiane F. auf Schritt und Tritt verfolgt haben um ihr Leben zu dokumentieren. Daraus resultieren zum einen einige Audiodateien mit Interviews und zum anderen ein sehr bekanntest und erfolgreiches Buch, was hiermit verfilmt wurde. Regie führte Uli Edel und die Hauptdarstellerin, welche Christiane F. verkörpert, ist Nadja Brunckhorst. Freigegeben wurde dieser Film ab 16 Jahren.
Christiane F. ist ein 13 jähriges Mädchen, dass aus schwierigen Verhältnissen kommt und in einem Problembezirk von Berlin aufwächst. Ihr Vater ist schon seit langer Zeit abgehauen und sie lebt zusammen mit ihrer Schwester bei ihrer Mutter. Da es die Schwester dort nicht mehr aushält, packt sie ihre Sachen und zieht zum leiblichen Vater. Dies ist das erste einschneidende Erlebnis von Christiane und hat sie sehr unglücklich gemacht. Im Film wird ihre Mutter keineswegs irgendwie als schlechte oder überforderte Person dargestellt. Ganz im Gegenteil. Nachdem sich Christiane beispielsweise unbedingt selbst ein Tattoo stechen musste ist die Reaktion ihrer Mutter darauf einfach ein "na du musst es ja tragen, nicht ich". Sie ermöglicht es ihrem Kind auch auf das Livekonzert von David Bowie zu gehen, ein Treffpunkt vieler Freunde und eine Hochburg des Drogenkonsums. Von der beliebtesten Klassenkameradin wird Christiane in die hippste Diskothek von Berlin mitgenommen. Ein brandheißer Ort namens "Sound". Zugegebenermaßen spielt dieser Laden tatsächlich absolut lässige Musik, da wäre ich wohl auch gerne mal hingegangen. Naja, schnell wird klar, dass Drogen nehmen hier zur Tagesordnung gehört. Anfänglich weigert sich Christiane noch harte Drogen zu nehmen und sie fängt erst mit den harmlosen... wohl eher Einsteigerdrogen an. Ihren ersten "Trip" verträgt sie auch überhaupt nicht und muss sich direkt übergeben. Peinlich peinlich. Ihr erstes Mal im "Sound" ist allgemein nicht so toll gelaufen, bis auf Detlef. Detlef, der immerhin schon 14 ist, fängt mit Christiane ein Gespräch an und schnell findet man heraus, dass auf beiden Seiten ein Interesse besteht. Zu Detlef muss ich an dieser Stelle noch anmerken, dass er immer eine total harte Jeansjacke trägt, muss wohl absolut angesagt gewesen sein zu dieser Zeit. Wie schon oben mit dem Tattoo erwähnt eifert Christiane diesem Detlef ziemlich schnell in allem nach und versucht sich gleich mal an den selben Drogen, die auch er nimmt. So kommt sie dann auch schnell mit Heroin in Berührung. Aber sie ist ja keine von der Sorte, die das nicht unter Kontrolle haben, ist klar, und schnupft die Droge vorerst "nur" durch die Nase. Mit Detlef wird sie schon bald ein Liebespaar und sie verbringen die erste Nacht zusammen. Hier macht er ihr ein hartes Geständnis. Heroin finanziert sich ja nicht von selbst und eine richtige Arbeit hat er nicht. Er wohnt mit einem weiteren Junkie zusammen in einer total verdreckten Wohnung. An das Heroin kommt er nur, weil er am Bahnhof Zoo anschaffen geht. Dort ist Berlins größter Kinderstrich. Er verspricht ihr aber, niemals Sex zu haben sondern seine Freier "nur" mit der Hand oder oral zu befriedigen. So streicht ein wenig Zeit ins Land und auch Christiane fängt nun an Heroin zu spritzen. Mehr und mehr macht sich ihr Körper bei unregelmäßigen Drogenkonsum bemerkbar. Sie und Detlef haben furchtbare Angst vor dem körperlichen Entzug, der ihnen bevor steht, wenn sie keine Drogen nehmen. An ihren 14 Geburtstag bringt sie ein Stück Kuchen am Bahnhof Zoo zu Detlef, um ihm eine Freude zu machen. Hier wird der Entzug das erste Mal so schlimm, dass Christiane nichts übrig bleibt als selbst in ein Auto zu steigen um Geld zu verdienen. Von nun an geht auch sie anschaffen. Detlef ist zwar nicht glücklich über diese ganze Situation, doch auch sie verspricht ihm, nie mit den Kunden zu schlafen. Was macht eigentlich ihre Mutter? Die ist so lange ahnungslos, bis sie ihre Tochter bewusstlos im Badezimmer findet, nachdem diese gedrückt hat. Zusammen mit Detlef verdonnert sie die beiden zu einem kalten Entzug. Äußerst drastische Bilder, die einem erst einmal zeigen, warum sich die Süchtigen so davor fürchten. Doch zusammen schaffen sie es, wenn auch mit Glück. Sie gehen zusammen zu ihren Freunden und berichten von ihrer Glanzleistung. Diese sind so beeindruckt, dass sie auch aufhören wollen, aber erst wenn sie den Rest weggerückt haben. Detlef und Christiane akzeptieren das und, wohl aus Gewohnheit, zieht es sie letztenendes auch am Tag nach dem Entzug wieder zum drücken. Aber natürlich nur einmal, sie dürfen ja einfach nicht abhängig werden, reden sie sich ein. Das klappt so leider nicht. Mit dem Tod zweier Freunde und Detlefs Einzug in das Haus eines Stammfreiers ist Christiane so bedient, dass sie sich mit einem "goldenen Schuss" das Leben nehmen will. Dieser Versuch missglückt aber und sie wird zu ihren Großeltern geschickt, wo sie tatsächlich erst einmal clean bleibt.
Hier endet der Film, das Buch und Christianes Leben gehen aber weiter und aktuell ist es wohl so, dass sie wieder drogensüchtig ist. Was wir in dem Werk sehen, sind natürlich nur Schauspieler, die so tun als seien sie abhängig. Die Kulissen sind auch nur gestellt und trotzdem ist der Film so abschreckend gemacht, dass man ja schon aus Prinzip keine Lust auf Drogen hat. Einer von Christianes Kameraden spritzt sich das Heroin in die Halsschlagader und das Blut kommt nur so rausgeschossen. Als sie sich versucht zum Ende des Films das Leben zu nehmen sieht sie so assozial und verdreckt aus, dass man sich vor Ekel kaum zurückhalten kann. Es ist keiner dieser "lustigen" Drogenfilme, wie beispielsweise "21 Jump Street", als beide Protagonisten eine Droge nehmen und dann alles bunt und lustig wird. Nein, wenn sich Christiane hier Heroin spritzt, dann hält die Kamera einfach  nur auf ihren Körper und zeigt wie sie in sich zusammensackt und high wird. Darüber hinaus ist der Film äußert gelungen inszeniert. Er fängt sehr schön die Zeit von damals ein, wie oben schon erwähnt mit der Musik und den Outfits. Gleich der Beginn des Films ist ein Statemant, weshalb sich so große Wohnbauten, wenngleich sie günstig sind, nicht für Kinder zum aufwachsen eignen. Ich habe in letzter Zeit so meine Schwierigkeiten mit älteren Filmen. Da gibt es den "weißen Hai", der wirklich sehr sehenswert ist auf der einen Seite und auf der anderen Seite ist da "Dirty Harry", der zu seiner Zeit bestimmt spannend und schockieren gewesen war, mich aber nur zum müden lächeln bringen kann. Dieser Film ist von 1981, das merkt man aber kaum und das Alter stört eigentlich überhaupt nicht. Nun, wer auf Action oder Comedy steht greift hier vielleicht falsch, es ist wohl eher eine Art inszenierte Dokumentation, die drastisch auf ein großes gesellschaftliches Problem hinweist aber auch aus filmischer Sicht rund um sehenswert ist.

TomBombadil

Sonntag, 10. Februar 2013

Breaking Bad

Hallo und Herzlich Willkommen,

für gewöhnlich stelle ich euch ja stets Filme vor, die ich für sehr sehenswert halte. Doch gibt es neben der Filmwelt noch einen anderen Bereich, an dem ich großes Interesse habe. Es handelt sich dabei um die Welt der Fernsehserien. Hier möchte ich euch nun meine Lieblingsserie "Breaking Bad" vorstellen.
http://semisweetdesigns.com/wp-content/uploads/2012/06/breaking-bad-logo.jpgBreaking Bad ist eine Dramaserie, die ab 16 Jahren freigegeben ist. Hauptdarsteller sind hier die beiden Partner Walter White und Jesse Pinkman. Walter White wird von Bryan Cranston verkörpert. Vielen von euch dürfte er ein Begriff aus der Serie "Malcolm Mittendrin" sein, wo er den Vater Hal spielt. Walter White, ebenfalls bekannt als "Heisenberg" ist ein schlecht bezahlter Chemielehrer an einer Schule, der an Lungenkrebs erkrankt. Da ihm ein früher Tod prophezeit wird gerät er in Panik und überlegt sich eine Methode, um möglichst viel Geld für seine Familie hinterlassen zu können. Er ist ein hochbegabter Chemiker und entscheidet sich für die Herstellung und den Verkauf der Droge Crystal Meth. Den Teil des Verkaufens übernimmt, anfangs widerwillig, sein Partner und ehemaliger Schüler Jesse Pinkman. Jesse wird gespielt von Aaron Paul, welcher so für mich gänzlich unbekannt war. Er hat aber wohl schon, laut Wikipedia, in einigen Serien Kurzauftritte gehabt. Der Vorteil einer Partnerschaft mit ihm ist, dass er die Szene kennt und selbt die Droge hergestellt und verkauft, leider aber auch konsumiert hat. Dies bringt ihn im Verlauf der Serie öfters in Schwierigkeiten. Erfinder dieser einzigartigen Serie ist Vince Gilligan, er ist gleichzeitig auch Regisseur und Produzent und eine ebenfalls sehr bekannte Serie von ihm ist "Akte X". Weitere Darsteller der Serie sind Walters Familie, seine Ehefrau Skyler und sein Sohn Walter jr. Skylers Schwester Marie Schrader und ihr Ehemann Hank Schrader, welcher bei der DEA, also Amerikas Drogenbehörde, arbeitet. Im Verlauf der Serie kommen auch noch weitere Darsteller dazu, die direkt mit dem Geschäft zu tun haben.
Die auf fünf Staffeln limitierte Serie handelt, wie eingangs schon erwähnt, über Walters und Jesses Produktion und Handel mit Crystel Meth. Anfangs geschieht dies noch in einem kleinen Umfeld. Walter stiehlt die nötigen Chemikalien aus der Schule und Jesse besorgt einen Camper, mit dem sie in die Wüste fahren um dort zu kochen. Sie wollen auch nur genug Geld verdienen, sodass Walters Familie nach seinem Tod keine Sorgen haben muss. Das besondere an den beiden ist, dass sie das reinste Meth weit und breit herstellen können. Dadurch finden sie zwar schnell viele Abnehmer, aber auch die Polizei wird auf sie aufmerksam. Trotz vielerlei Rückschläge steigen Walter und Jesse in immer höhere Kreise auf, bis sie schließlich in einem hochmodernen Labor halb Amerika beliefern. Besonders interessant an der Serie sind die persönlichen Entwicklungen, die von den Charakteren durchlaufen werden. So bleibt Walter in Staffel 1 zum Beispiel nichts anderes übrig als einen Augenzeugen zu töten. Das erweist sich für ihn aber als äußerst schwierig und er fertigt eine Liste an, mit der er abwägen will, ob der Tod des Augenzeugens gerechtfertigt ist. Je weiter aber die Zeit voranschreitet umso kaltblütig und berechnender wird Walter, der dann auch bewusst den Tod seiner Mitmenschen verursacht und in Kauf nimmt. Während sie sich noch anfangs mit einem kleinen lokalen, aber wahnsinnigen Drogenhändler herumschlagen müssen, schließen sie sich später mit einem über die Stadt und sogar den Staat hinaus operierenden Geschäftsmann zusammen, der aber insgeheim ganz andere Pläne verfolgt. Doch auch viele private Probleme der beiden Protagonisten werden in der Serie behandelt. So schöpft Walters Ehefrau Skyler bei all den Lügen, die ihr Mann ihr erzählt verdacht und zieht allerdings die falschen Schlüsse, sodass es zur Trennung der beiden kommt. Jesse findet eine Freundin, die unter tragischen Umständen leider tödlich verunglückt. Das wirft ihn so sehr aus der Bahn, dass er wieder stark abhängig wird und sich in einem Drogennest selbst aufgibt. Ich hoffe, ich konnte euch die Serie näher bringen, ohne dabei zu viel verraten zu haben. Da sich die Handlung über fünf Staffeln erstreckt könnt ihr euch ja denken, dass es einiges zu sehen gibt.
Was mich so sehr an der Serie begeistet ist die nervenaufreibende Spannung, die ständig aufrechterhalten wird. Es gibt eine Folge, in der praktisch nichts passiert, außer das Walter und Jesse versuchen, eine Fliege aus ihrem Laber zu vertreiben. Dies streckt sich über den gesamten Verlauf der 45 minütigen Folge und ist trotzdem kein bisschen langweilig oder langwierig. Die Schauspieler der Serie sind so unglaublich gut. Nicht nur Bryan Cranston, den ich seit Breaking Bad richtig gut finde, sondern auch Aaron Paul und all die anderen Schauspieler, die hier mitwirken. Über einen so langen Zeitraum eine so gute Leistung aufrecht zu erhalten finde ich äußerst erstklassig. Ich bin erst seit knapp einem Jahr so richtig auf Fernsehserien aufmerksam geworden. Hierbei spreche ich aber nicht von diesem alltäglichen Mist, der ständig in der Klotze läuft, so wie Fake-Reality-Dokus oder Soaps, sondern von Sendungen, die hochgradig aufwendig produziert wurden. Und so habe ich einige neue Serien gefunden, die einfach absolut empfehlenswert sind. Nicht nur Dramaserien wie "Breaking Bad" oder "Dexter" sondern auch Comedyserien wie "Scrubs" oder "The Big Bang Theory". Mir ist gar nicht bewusst gewesen, dass es so teure und gut inszinierte Serien gibt, die über Jahre hinweg auf so einem hohen Niveau gehalten werden. In meinem nächsten Beitrag werde ich euch die Serien vorstellen, die ich zur Zeit begeistert verfolge. Doch muss ich an dieser Stelle nochmal sagen, dass bei all den guten Serien Breaking Bad als das Kronjuwel an der Spitze steht.

TomBombadil

Sonntag, 27. Januar 2013

Django Unchained

Hallo und Herzlich Willkommen,

was soll ich als großer Quentin Tarantino Fan anderes tun, als sein neustes Kinowerk zu bewerten.
Bei diesem Film handelt es sich um einen Western, gut das ich meine Abneigung dagegen abgelegt habe, und ist ab 16 Jahren freigegeben.
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiypaOxCRcwBIPFsjiFtPG5azWm3jQyx1kxiDQTf8Moo462RyVLbt-5qu0BEjIDawHtPe32S19DXCT4c6FfkUIvCsE6deAddiD21rmEnQ4EVXcA4URYCT1-oRfJgOgyZH0Hyw-y-2vOcmg/s1600/django_unchained_theatrical_poster.jpgQuentin Tarantino, der von sich selbst behauptet ein großer Westernfan zu sein, ist in diesem Werk nicht nur der Regisseur, sondern er hat, wie so oft, ebenfalls das Drehbuch geschrieben und eine kleine Nebenrolle. Der Hauptdarsteller ist Jamie Foxx. Er spielt den anfänglich als Sklaven nach Amerika geholten Django, der grausam von seiner Frau getrennt wurde. Ihn kennt man zum Beispiel aus "Kill the Boss" oder "Ali". Kommen wir nun zu dem überragenden Nebendarsteller des Films. Es handelt sich um den absolut großartigen Christoph Waltz. Der Mann ist begnadet. Schon mit einem Oscar prämiert für seine Rolle in "Inglourious Basterds" ist er auch hier wieder auf dem Weg den selben Preis nochmal zu holen. Die Nominierung hat er schon. Er spielt den Zahnarzt Dr. King Schultz, ein aus Deutschland stammender Kopfgeldjäger. Ebenfalls in überragender Verfassung sind Leonardo DiCaprio und Samuel L. Jackson. DiCaprio spielt Calvin Candie, Großfarmbesitzer mit einem Hang zu Sklavenkämpfen. Samuel L. Jackson ist sein Sklave, doch auch mehr Freund und Berater, der seinem Herren die Treue hält. Leonardo kennt man wirklich aus zahlreichen äußerst guten Filmen: "Inception", "Shutter Island" und "Blood Diamond" sind nur wenige davon. Für vielen von euch dürfte Jackson ein Begriff sein aus Tarantinos "Pulp Fiction" oder vielleicht aus "The Avangers". Über die Sache mit dem Hauptdarsteller in diesem Film müssen wir noch reden. 120 Minuten lang habe ich mich gefragt, weshalb Jamie Foxx der Hauptdarsteller ist, wo doch Waltz eine nicht weniger bedeutende Rolle spielt. Nun, ihr werdet sehen weshalb man die Rolle des Dr. Schultz später als Nebenrolle einordnen kann.
Der Film beginnt, untermalt von wunderbarer alter Westernmusik, tarantinotypisch mit der Vorstellung der Darsteller des Filmes. Begleitet wird das Ganze noch mit den Bildern einer Wanderung von Sklaven, zu denen auch Django gehört, mit Ihren zwei Käufern. Dann kommt auch schon Waltz ins Spiel. Er ist auf der Suche nach einem Sklaven, der die Gesichter von drei Brüdern kennt, auf die ein hohes Kopfgeld ausgesetzt ist. So lernen er und Django sich kennen. Dr. Schultz ist ein großer Feind der Sklaverei und vereinbart mit Django den Deal, dass er ihm helfen soll die drei Brüder zu finden und Waltz ihm daraufhin die Freiheit schenkt. Dieses Unterfangen gelingt den beiden, doch da Dr. Schultz erfährt, dass Django auf der Suche nach seiner Frau ist, beschließt er ihm dabei zu helfen. Letztenendes führt diese Suche unsere Helden zum Plantagenbesitzer Calvin Candie, bei dem sich Djangos Frau Broomhilda tatsächlich befindet. Beide schmieden einen Plan, wie sie Broomhilda befreien können. Doch Samuel L. Jackson als treuer Gefolgsmann kommt ihnen auf die Fersen und meldet das unverzüglich seinem Meister. Candie hatte bis dahin nicht die leiseste Ahnung, dass er zum Narren gehalten wird. Im Gegenzug zwingt er Dr. Schultz zu einem nahezu lächerlichen Deal und es kommt zum packenden Showdown. Wie dieser Film endet und was danach passiert, verrate ich euch an dieser Stelle natürlich nicht. Nur soviel: Der Film geht ca. 160 Minuten, lasst euch also nicht zu sehr von der eher kurzen Zusammenfassung beirren. Tarantinos Filme leben nunmal von ihren Dialogen und ihren bildgewaltigen Szenen. Und ich kann euch nicht noch mehr erzählen, ohne dass euch der Spaß am Film verloren gehen würde.
Ich habe damals mit einem Freund zusammen Inglourious Basterds im Kino geschaut. Nach dem ersten Kapitel war uns beiden klar, dass Christoph Waltz den Oscar als bester Nebendarsteller erhalten muss. Genau so fühle ich mich auch wieder hier. Dieser Film ist wahrhaft fantastisch. Die Schauspieler haben ihre Rolle so überragend gespielt, wie es nur geht. Mittlerweile ist es eine Ehre, bei Tarantinos Filmen mitwirken zu dürfen. Während sich DiCaprio noch gegen eine Rolle in Inglourious Basterds entschieden hat (er sollte den Hans Landa spielen, den danach Christoph Waltz brilliant verkörpert hat) ist es nahezu selbstverständlich, dass er hierbei mitspielen wollte. Und er macht seine Sache ebenfalls fantastisch. Achtet bei der Verhandlung über den Kauf eines Sklaven von Dr. Schultz mit Candie auf Samuel L. Jackson. Er verkörpert den treuen Sklaven so überzeugend gut, dass ich gar nicht mehr aus dem Lachen und Staunen heraus kam. Danach kommt es ja zu der oben angesprochenen Szene mit dem "Showdown", ich habe sie nur gesehen und gedacht: "Das ist Tarantino". Da dieser Film von der breiten Masse förmlich aufgesaugt wird, hört man an jeder Ecke, dass es sich hierbei um den besten Film des Jahres handelt. Nun, das Jahr ist ja noch sehr lang und Gangster Squad war auch ein absolut gelungener Film, doch muss ich sagen, dass auch ich begeistert bin.

TomBombadil

Sonntag, 20. Januar 2013

Prestige - Die Meister der Magie

Hallo und Herzlich Willkommen,

nach etwas längerer Pause melde ich mich mit einem wahrhaftig spannenden Thriller wieder zurück. Gestern habe ich mir den 2006 erschienenen Spielfilm "Prestige - Die Meister der Magie" angeschaut und wurde absolut positiv überrascht. Der Film, ab 12 Jahren freigegeben, erzählt die Geschichte zweier rivalisierender Zauberkünstler, von denen jeder der Bessere sein möchte. Sie beginnen als Freunde zusammen aufzutreten und enden als erbitterte Feinde, die vor nichts mehr zurückschrecken.
http://www.film-rezensionen.de/wp-content/uploads/2008/08/the-prestige.jpgErst einmal zur Besetzung. Regie führte bei diesem Werk Christpher Nolan. Vielen garantiert bekannt durch die neuste Batman-Reihe oder durch Inception. Ebenfalls bekannt aus Batman spielt die eine Hauptrolle Christian Bale. Er spielt den ambitionierten Zauberkünstler Alfred Bordon, der sich zwar leidenschaftlich seiner Rolle hingibt, sich aber dafür nicht so gut als Künstler präsentieren kann. Dies wiederum gelingt seinem Rivalen Robert Angier deutlich besser. Er weiß wie man auf der Bühne das Publikum außer Atem hält, ist aber dafür kein so guter Magier wie Bordon. Gespielt wird er von Hugh Jackman, dem Wolverine aus X-Man und aktuell sollte er euch wohl durch "Les Miserables" ein Begriff sein. Michael Caine geht hervorragend in seiner Rolle als John Cutter auf. Er ist Erfinder von Zauberkunststücken und spielt anfangs den Mentor der beiden Nachwuchszauberer. Bekannt wohl ebenfalls aus Batman, wo er Batmans treuer Gefährte und Butler ist. Als weibliche Hauptdarstellerin spielt Scarlett Johansson die Rolle der Olivia Wescombe, die erst die Bühnenassistentin von Angier ist aber später zu Bordon wechselt, in den sie sich auch verliebt. Allein schon von der Besetzung muss ich sagen, dass ich sehr beeindruckt bin, vor allem Christian Bale finde ich seit seiner Rolle in "The Machinist" hervorragend.
Der Film spielt in London, wohl zum Ende des 19. Jahrhunderts und in verschiedenen Zeitepisoden. So beginnt er mit einer Szene in der man Bordon sieht, wie er bei einer Aufführung von Angier unter die Bühne geht und Angier durch eine Falltür in einen Wassertank fällt und dort vor Bordons Augen ertrinkt. Bordon wird am Tatort gefangen, ins Gefängnis gesteckt und zum Tode verurteilt. Im Gefängnis erhält er ein Tagebuch von Angier in dem er liest, so kommen die Szenen aus der Vergangenheit zu Stande. Allerdings klaut in der Vergangenheit Angier das Tagebuch von Bordon, wodurch es zu einer weiteren Zeitebene kommt. Der Film geht also in der Vergangenheit weiter und man sieht wie die erste Bühnenassistentin und Ehefrau von Angier bei einem Trick im Wassertank ertrinkt. Angier macht Bordon dafür verantwortlich, da dieser angeblich das Seil an den Händen durch einen zu komplizierten Knoten verbunden hat. Als Rache und von Trauer geplagt geht Robert Angier zu einer Vorstellung von Bordon, der jetzt alleine mit einem neuen Erfinder weiter machen muss, und versucht diesen bei einem Pistolenkugeltrick zu erschießen. Bei der Aktion trifft er aber nur seine Finger. So hat sich nun also eine Kluft zwischen den beiden gebildet und es kommt über den Verlauf des Filmes noch zu weiteren Sabotageaktionen zwischen ihnen. Olivia Wescombe heuert nach dem Tod von Angiers Frau bei ihm als neue Assistentin an und verliebt sich in ihn. Zusammen machen sie seine Zauberkunstshow zu der besten Vorstellung von London, bis Bordon plötzlich mit einem absolut unfassbaren Zaubertrick seine Kollegen zur Verzweiflung bringt und seine Zuschauer fasziniert. Es scheint, er könnte sich von einem Kasten in einen anderen teleportieren. Während Cutter noch annimmt, dass der Trick mit einem Doppelgänger funktioniert glaubt Angier, es müsse mehr dahinter stecken. Sie kopieren den Trick jedoch und verwenden für ihre Version aber einen Doppelgänger. Für Olivia und Angier könnte es nun nicht besser laufen. Mit ihrem Trick haben sie Bordon die Show gestohlen, sie lieben sich und ihre Aufführungen sind immer ausverkauft. In dieser Phase des Triumphes ist Robert Angier so besessen von Bordons Zauberstück, dass er Olivia zu ihm schickt, damit diese Informationen von ihm stiehlt. Die gefällt ihr ganz und gar nicht. Sie ergattert Bordons Tagebuch und Angier bringt ihn dazu ihm das Lösewort zu verraten, mit dem man es entschlüsseln kann. Somit kommt Nicola Tesla, der sich zur Zeit in Amerika aufhält, ins Spiel. Nach einiger Überzeugungskraft schafft es Angier endlich Tesla davon zu überzeugen ihm einen Apparat zu bauen, der besser als Bordons ist. Letztenendes gelingt Tesla das Vorhaben und mit einer wahren Wundermaschine kommt Angier zurück nach London und sagt Bordon den Kampf bis zum bitteren Ende an.
Hier werde ich jetzt aufhören über den Film zu reden. Jedes weitere Wort würde euch garantiert zu sehr die Spannung nehmen und das will ich nun wirklich nicht. Das wahrlich Gelungene an diesem Film ist sein Ende, die Auflösung aller Geheimnisse. Ich bin mir ziemlich sicher, dass von euch kaum einer darauf kommen und die Überraschung sehr groß sein wird. Diesen Film zu schauen ist ein wenig anspruchsvoller. Dadurch, dass mehrere Zeiten ins Spiel kommen und man anfänglich nicht weiß, wo man sich genau befindet, muss man gut aufpassen, was passiert. Man will ja nichts versäumen. Um so schöner wird es, wenn sich am Ende alles zusammenfügt. Ich habe Prestige zu einer Uhrzeit gesehen, bei der ich hin und wieder beim Film schauen auch einmal einschlafe. Hier war das aber überhaupt nicht der Fall. Ich war so gespannt, was passieren wird und von manchen Wendungen so fasziniert, dass es mir richtig die Sprache verschlagen hat. Es fällt mir ziemlich schwer, diesen Film hier vorzustellen, da ich euch einmal einen umfassenden Überblick verschaffen möchte aber andererseits darf ich nicht zu weit vorgreifen, da es sich sonst nicht mehr lohnen würde Prestige zu schauen. Für mich war dieser Film ein richtiger Glücksgriff und auch ehrlich gesagt ein Geheimtipp, da ich vorher nie etwas von Prestige gehört habe, was ziemlich verwunderlich ist.
Wenn ihr richtig Lust habt auf einen Thriller der euch immer wieder überraschen kann, dann seid ihr hier genau an der richtigen Adresse. Auch zum schauen mit Freunden ist dieser Film ideal, wenn sich diese genau so von Filmen faszinieren lassen, wie ihr es tut.

TomBombadil