Hallo und Herzlich Willkommen,
ich wünsche meinen wirklich zahlreichen Lesern ein schönes Osterfest. Heute werde ich euch den Gewinner des Oscars für den besten fremdsprachigen Film vorstellen. Hierbei handelt es sich um Liebe von Michael Haneke. Dieser Film erzählt die Geschichte über ein gealtertes Paar und die letzten Monate der Ehefrau. Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben.
Für Regie und Drehbuch ist Michael Haneke verantwortlich. Ein weiteres Werk von ihm, welches die "Goldene Palme" von Cannes gewann ist "Das weisse Band". Ebenfalls ist mir "Funny Games U.S." ein Begriff. Männlicher Hauptdarsteller ist Jean-Louise Trintignant. Von ihm kenne ich persönlich zugegebenermaßen jetzt nichts, allerdings sind Filme mit ihm zum Beispiel "Der Lügner" und "Z". Er spielt einen Musikprofessor und den Ehemann Namens Georg. Die weibliche Hauptrolle übernimmt Emmanuelle Riva, die für ihre Rolle mit einer Oscarnominierung bedacht wurde. Sie wirkte vorher viel im Theater mit und auch sie kenne ich nicht näher. In ihrer Rolle der Anne spielt sie ebenfalls eine Musikprofessorin.
An sich möchte ich inhaltlich über diesen Film gar nicht so viel preisgeben, da er mit der einen oder anderen Szene auf jeden Fall überrascht und die Erwartungshaltung durchkreuzt. Meiner Meinung nach sollte man diesen Film ohne Hintergrundinformationen schauen, da man nur so Zugang zu den Schlüsselszenen erhält. Dennoch werde ich euch kurz erzählen um was es geht. Georg und Anne sind beide schon in hohem Alter. Ich bin mir nicht sicher, ob das Alter im Film erwähnt wird, ich schätze sie aber mal auf 70 - 80. Der Film beginnt mit einer Szene in der Polizisten in ein Haus eintreten und ein abgeschlossenes Zimmer finden. Nachdem sie die Tür aufgebrochen haben sehen und vor allem riechen sie die verstorbene Anne, die auf ihrem Bett liegt und herausgeputzt mit Blumen und einem Sonntagskleid bekleidet ist. Dann machen wir einen Zeitsprung und wir erleben die beiden Protagonisten bei einem Klavierkonzert. Wie sich später herausstellt handelt es sich bei dem Künstler um einen von Annes ehemaligen Schülern. Am nächsten Morgen sitzen Anne und Georg am Frühstückstisch und essen zusammen. Mitten im Gespräch beginnt Anne nicht mehr zu reagieren. Bei allem was Georg versucht bleibt sie ohne Reaktion. Sie starrt nur vor sich ins Leere. Er öffnet den Wasserhahn, befeuchtet ein Tuch und kühlt ihre Stirn und ihren Nacken. Da all seine Mühe vergebens ist geht er ins Schlafzimmer um sich anzukleiden damit er Hilfe holen kann. Da hört er, dass der Wasserhahn ausgestellt wird und Anne sitzt wieder ganz normal am Tisch und fragt ihn, weshalb er das Wasser an lässt. Da beide die Situation nicht begreifen gehen sie zu einem Arzt und dieser erkennt, dass eine Halsschlagader von Anne ein wenig verstopft ist und durch eine kleine Operation gereinigt werden kann. 5% der Operationen gehen schief... wie in diesem Fall. Wir machen einen Zeitsprung und sehen, dass Anne zurück nach Hause kommt und halbseitig gelähmt, sowie an einen Rollstuhl gebunden ist. Der Film dreht sich zu einem großen Teil um ihren weiteren körperlichen Verfall und Georg Bemühungen sie, so gut es geht, alleine zu Pflegen, da er ihr schwören musste, niemals wieder mit ihr ins Krankenhaus zu gehen. Die wird zu einer sehr dramatischen und strapazierenden Belastungsprobe für ihre Beziehung in der Georg wirklich optimistisch alles dafür tut, dass es Anne gut geht und sie versorgt ist.
Zuallererst muss ich bei diesem Film auf das Ende eingehen. Dieser Film hat, ebenfalls wie "Das weisse Band" einfach nur ein unverschämtes, offenes Ende. Es ist als würde ich jetzt einfach mitten im Satz aufhö.......... Seht ihr was ich meine? Das ist kein offenes Ende, meiner Meinung nach ist das Unvollständigkeit. Das gefällt mir leider gar nicht. Dennoch muss ich sagen, dass es sich hier um einen ziemlich dramatischen Film handelt und es ist sehr belastend der Handlung und dem Verfall von Anne weiter zu folgen. Im späteren Verlauf des Filmes verliert sie die Fähigkeit zu sprechen und spätestens ab da hat dich einfach das Mitleid gepackt. Es bleibt einem jedoch nichts weiter übrig als diese Talfahrt bis zum grausamen Ende zu begleiten. Das Werk geht auf die aktuelle Lage der Krankenpfleger ein, hier wird Anne nämlich von einer Frau umsorgt, der man Brutalität und Grausamkeit in jeder Bewegung ansehen kann, die ihren Job auch nicht sehr lange behalten wird. Schlimm finde ich, wie Georg, der die Aufgabe übernimmt sich um seine Frau zu sorgen, mit einer Güte und einer Lebenskraft ihr überall hilft, wobei sie, je weiter der Film voran schreitet, immer mehr ihren Tod herbeisehnt und das auch immer wieder andeutet. Er macht es sich zu seiner Aufgabe seiner Frau zur Seite zu stehen und setzt sich dabei auch über die Grenzen des Gesetztes hinweg. Das wirklich Dramatische an diesem Film ist eine Szene gegen Ende. Dieser Film arbeitet die ganze Zeit auf einen Punkt hin, der euch, wenn er da ist, einfach nur überraschen und schockieren wird.
Dieses wirklich bewegende Werk hat meiner Meinung nach eher den Oscar als bester Film verdient als Argo. Ich habe jetzt abgesehen von Life of Pi und Silver Linings jeden nominierten Film gesehen und tendiere zu Lincoln oder Django Unchained als bester Film des Jahres doch auch Liebe ist ein exzellenter Film über die Liebe, das Leben und den Tod.
TomBombadil
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