Hallo und Herzlich Willkommen,
die Road to Oscar - auch nach den Oscars! Leider muss ich gestehen, dass es viel zu lange her ist, seitdem ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe. Sorry dafür! Sicherlich habt ihr genau so interessiert die Oscarverleihung verfolgt, wie ich. Dieses Jahr habe ich es mir zum Ziel gesetzt, jeden Film zu schauen, der einen wichtigen Oscar gewonnen hat. Ich arbeite mich Stück für Stück voran und bin gestern bei Lincoln angelangt. Steven Spielbergs, mit 12 Academy Awards nominiertes, Meisterwerk über die letzten Monate des amerikanischen Bürgerkriegs und vor allem Lincolns vehementer Kampf für die Befreiung der Sklaven in Amerika. Dieser Film ist ab 12 Jahren freigegeben.
Wie ich gerade schrieb, führt hier niemand geringeres als Steven Spielberg Regie. Filme von ihm, die eigentlich jeder einmal gesehen haben sollte sind "Schindlers Liste", "Der Soldat James Ryan", "Der weiße Hai", "Jurassic Park" oder "Jäger des verlorenen Schatzes". Das war nur ein kleiner Auszug aus seinen wahrhaftig grandiosen Werken. Der Hauptdarsteller ist Daniel Day-Lewis. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von ihm vorher nie etwas gehört habe, jedoch wurde im Vorfeld einiges über seine brilliante Leistung in dem Film geschrieben. Gleich heute habe ich mir "There will be blood" gesichert, hier gewann er einen Oscar, wie auch in "Mein linker Fuss". Zusammen mit Lincoln befinden sich nun drei Oscars für den besten Hauptdarsteller in seinem Besitz. Damit ist er absolute Spitzenklasse. Dieser Film hat wirklich eine Vielzahl von mitwirkenden Schauspielern, dazu gehören zum Beispiel noch Joseph Gordon-Levitt den man aus "Inception" kennt oder auch Tommy Lee Jones, bekannt aus "Man in Black" wie auch "Auf der Flucht". Sally Field nimmt die Rolle von Lincolns Ehefrau ein und ihr kennt sie vielleicht aus "Ein Platz im Herzen" oder "Forrest Gump". Ich würde sagen, damit habe ich erst einmal genug über die mitwirkenden Schauspieler gesagt.
Der Film handelt vorrangig über Abraham Lincolns Bemühungen den 13. Verfassungszusatz einzuführen, der die Sklaverei verbieten soll und spielt während des amerikanischen Bürgerkrieges. Der Senat hat dem Zusatz schon zugestimmt und jetzt benötigt Lincoln noch eine Zweidrittelmehrheit im Repräsentantenhaus. Angesiedelt ist der Film in Lincolns zweiter Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Um die Mehrheit der Stimmen zu erhalten scheut Lincoln auch nicht davor, die Repräsentanten mit guten Jobs und Positionen zu ködern. Doch er muss sich beeilen. Die Südstaaten sind stark kriegsgebeutelt und stehen kurz vor der Kapitulation. Das klingt ja jetzt auf den ersten Blick erst einmal gut. Es ist aber so, dass die meisten Nordstaatler nur die Befreiung der Sklaven dulden um dem Krieg ein Ende zu setzten. Wenn aber der Krieg auch so beendet wird, dann können ja die Sklaven gerne Sklaven bleiben. Na super. Ich schätze mal ich spoiler euch nicht, wenn ich sage, dass es Lincoln mit viel Raffinesse und Geschick schafft den Verfassungszusatz durchzusetzen, bevor der Krieg endet. Im Film erfährt man aber auch viel von Abraham Lincolns familiärer Situation, wie zum Beispiel sein jüngster Sohn, der seinem Vater sehr am Herzen liegt oder sein ältester Sohn, der unbedingt zur Armee will. Gegen den Willen seine Eltern. Aber auf von einem dritten Kind, das leider verstarb. Die Beziehung mit seine Ehefrau wird ebenfalls thematisiert und ist wohl nicht immer die harmonischste gewesen. Alles in allem füllt das Material 150 eher dialoglastige Minuten.
Im unmittelbaren Vorfeld stand der Film wohl stark in der Kritik, da er nicht immer historisch korrekt ist. Das ist arm. Wir schauen hier keine Dokumentation. Dem einen oder anderen mag es vielleicht so ergangen sein, da die Schauspieler hier rundum einen makellosen Job machen. Nichts desto trotz ist Lincoln aber ein Spielfilm und da ich mich jetzt nicht unbedingt Bürgerkriegsspezialist nennen darf, auch wenn ich das natürlich furchtbar gern würde, kann ich jedem unvoreingenommenen Menschen versichern, die ach so schrecklichen Fehler fallen selbstverständlich nicht auf. Ich habe den Film vorrangig aus einem Grund geschaut. Oscar für den besten Hauptdarsteller. Nein, ich bin keiner der Menschen, denen nur Filme gefallen, welche mit Preisen ausgezeichnet sind, dann müsste ich das Regal mit meinen Lieblingsfilmen stark umräumen, allerdings bin ich sehr daran interessiert, welche Leistung als die Beste des Jahres gilt. Und hier war Daniel Day-Lewis fantastisch. Überhaupt die ganze Person Lincoln wurde fantastisch rüber gebracht. Diese Begeisterung hatte ich in der Form zuletzt nur bei Christoph Waltz in Inglourious Basterds oder Django Unchained gehabt. Es fasziniert einfach nur dem Charakter zuzusehen. Ich weiß jetzt nicht, ob Lincoln in Wirklichkeit so ein Geschichtenerzähler war, der zu jeder Situation eine passende Geschichte kannte, doch hier kommt es einfach sympathisch und beruhigend rüber. Jede Bewegung und Gestik ist einfach glaubhaft. Beispielsweise das Händefalten oder die sachten und langsamen Bewegungen Lincolns. Daniel Chamäleon. Als wäre er eine andere Person. Abraham Lincoln muss wohl eine ziemlich beeindruckende Person gewesen sein. Wenn ich da an Georg Bush denke... Ich frage mich die ganze Zeit ob Politik früher wirklich so viel spannender und glaubwürdiger war als heutzutage. Möglicherweise bin ich aber auch einfach nur Nostalgisch.
Lincoln ist ein dialogreicher Film, was mir sehr gut gefällt. Mir war hier auch nicht langweilig da sich gerade im Repräsentantenhaus epische Wortgefechte geliefert wurden, die sehr amüsierend waren. Für Menschen, denen das dennoch zu langweilig ist schlage ich dann wohl eher einen anderen Film vor. Ach ja, gewonnen hat der Film 2 Oscars. Bestes Szenenbild und, wie erwähnt, Bester Schauspieler.
TomBombadil
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