Hallo und Herzlich Willkommen,
heute ist Supersonntag - Double Feature. Das bedeutet ihr bekommt gleich zwei Filme von mir vorgestellt. Grund ist wohl einfach, dass ich letzte Woche nicht dazu kam. Nun stelle ich euch Wes Andersons Moonrise Kingdom vor. Die Geschichte eines jungen Liebespaares auf der Flucht.
Das Drehbuch dieses oscarnominierten Films schrieb Wes Anderson, der auch gleichzeitig Regie führte. Die wohl bekanntesten Darsteller des Werkes sind Edward Norton, bekannt durch "Fight Club" oder "American History X" als Scout Master Ward, Gruppenführer des Pfadfindercamps Ivanhoe. Dann ist da noch Bruce Willis ("Stirb langsam", "Sin City", "Pulp Fiction") der einen Polizisten spielt und Bill Murray, bekannt aus "Und täglich grüßt das Murmeltier" als Vater der Außreißerin Suzy. Als weibliche Nebendarstellerin ist Tilda Swinton, Oscarpreisträgerin durch ihre Rolle in "Michael Clayton" als das personifizierte Jugendamt zu nennen. Der Film erschien letztes Jahr im Kino, ist eine Komödie und kostet bei Amazon einfach mal als Blue Ray fünf Euro weniger als auf DVD... Ach ja und er ist ab 12 Jahren freigegeben.
Moonrise Kingdom spielt auf einer kleinen Insel ohne festes Straßennetz. Suzy Bishop lebt mit ihren drei jüngeren Brüdern und ihren Eltern zusammen in einem zugegebenermaßen ziemlich schönen Haus. Doch sie ist unglücklich weil sie keine Freunde hat und glaubt, dass ihre Eltern sie für schwer erziehbar halten. Auf der anderen Seite der Insel ist das Pfadfindercamp Ivanhoe. Geleitet wird es von Edward Norton, der seine Schützlinge nicht immer im Griff hat. Sam Shakausky, genau wie Suzy 12 Jahre alt, ist der unbeliebteste Junge in der Truppe und eines Tages beschließt er zu flüchten. Er hat Suzy bei einer Theateraufführung ein Jahr zuvor kennengelernt und von da an waren sie Brieffreunde. Zusammen haben sie beschlossen die Insel zu verlassen und ein neues Leben anzufangen. Er packt seine Sachen und durchquert die gesamte Insel bis er am Ende auf die wartende Suzy trifft. Sie schlagen sich zusammen durch und beginnen sich schnell gegenseitig zu mögen und einander zu vertrauen. Währenddessen ist die halbe Insel auf der Suche nach ihnen, angeführt von Suzys Vater und dem Polizisten Captain Sharp. Als Sam und Suzy von der Pfadfindergruppe gefunden wurde kommt es zur Auseinandersetzung. Der Camphund wird leider mit einem Pfeil erschossen und Suzy rammt ihre Linkshänderschere in den Rücken von einem der Jungen. Ihre Flucht geht noch ein wenig weiter, bis sie eines morgens gefasst werden. Suzy muss zurück zu ihrer Familie und Sam, der bei Pflegeeltern lebt, muss wohl ins Jugendamt, da diese ihn nicht mehr zurück haben wollen. Vorher lebt er aber noch eine Nacht bei dem Polizeichef. Da es heißt, dass Sam beim Jugendamt mit einer Schocktherapie behandelt werden soll beschließen die Pfadfinder, ohne das Wissen von Edward Norton, Sam und Suzy von der Insel zu schaffen. Unter dem schlimmsten Unwetter seit Wetteraufzeichnung kommt es in einer Kirche, der Evakuierungsort, zum Showdown. Wie der Film ausgeht verrate ich euch hier wie so oft natürlich nicht.
Diese Komödie lebt von ihrer Situationskomik. Und wie! Man hat eigentlich ständig etwas zu lachen oder zu kichern. Beispielsweise befiehlt Edward Norton seinen Pfadfindern die Suche nach Sam. Da die Kinder aber wissen, dass er sein Luftgewehr dabei hat sind die ja nicht so bescheuert und jagen ihn unbewaffnet. Also schnappt sich jeder das was er finden kann. Da kommt einer mit einem Baseballschläger, der am Kopf mit Nägeln verstärkt wurde. Ein andere Junge nimmt zwei Äxte mit und so weiter. Es sind die Details, die diesen Film so sympathisch machen. Sehr auffällig ist auch der Stil, mit dem die meisten Szenen des Film gedreht wurden. Die Kamera wird sehr akkurat eingesetzt und es werden oft lange, langsame und geradlinige Fahrten aufgenommen. So ist das zu Beginn des Films der Fall. Da wird einmal Suzys Familie zu Hause vorgestellt. Die Kamera fährt sehr geradlinig und kantig durch das Haus und fängt alles in einer Szene ein. Wenn ihr den Film schaut werden ihr es auch sofort bemerken. Außerdem hat dieser Film ausgesprochen schöne Farben. Bis auf die Unwetterszene ist alles sehr hell gehalten sehr knallig in den Farben. Das Ganze ist dann auch sehr hübsch gefiltert, der Film hat irgendwie einen leichten gelbstich, glaube ich. Das macht ihn dann auch so hell. Allgemein wirkt dieser Film eher etwas traum- oder fabelhaft. Die Campingzelte der Pfadfinder sind alle exakt parallel zueinander angeordnet und das ist nur eines von vielen Beispielen für die sehr symmetrische Welt des Wes Anderson. Diesen Film empfehle ich jeden, der eine schöne Komödie sehen möchte, bei der er sich nicht vor tragischen oder schlimmen Szenen in acht nehmen muss. Der Film ist ab 12, weil er wohl in ein oder zwei Szenen doch ein wenig über die Strenge schlägt, was dann ein kleines Kind nicht unbedingt sehen muss aber keine Angst, man muss hier nichts befürchten.
Eine kurze Anmerkung noch: Heute Abend ist die Oscarverleihung, der ich schon entgegen fiebere. Ich bin sehr gespannt ob meine Favoriten die eine oder andere Trophäen gewinnen werden.
TomBombadil
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